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Winterhart "European Masterplan"

Dräuend, trompetenverstärkt und mächtig schwebt sie heran, die winterharte Kaltfront. Unweigerlich zieht man die Mütze noch ein wenig weiter ins Gesicht und klappt den Kragen hoch, um sich vor den eisigen und bombastischen Klängen zu schützen. Aber es ist nicht nur ein schneidender Wind, der aus den Tiefen des dritten Winterhart-Albums erklingt. Neben all der martialischen Anmutung haben nämlich auch sanfte Gitarrenklänge, besagte Trompetenkunst und mit Ihnen eine angenehme Neo-Folk-Verklärtheit, aber auch eine gewisse melancholische Gothic-Note ihren Platz gefunden. Natürlich gibt es in diesem Genre-Segment bereits zahlreiche Vertreter, aber mit inhaltlicher Substanz und musikalischem Können kann man gerade hier immer noch nachhaltig punkten. Wer die Texte/Gedankengänge des Herrn Wagner kennt, der weiß, dass man sich um ersteren Punkt gewiss keine Gedanken machen muss. Gewohnt stil- und gehaltvolle Texte mit reichlich historischen Bezügen sind die Welt des Frontmannes und für das geistige Wohl ist somit bestens gesorgt. Für die musikalische Konsistenz sorgt mit Falgalas ein weiterer Dance Or Die-Recke, aber auch Chris L., Peet vom Berge, Jean Nett und Paul Schwingenschlägel sind mittlerweile fest ins Team integriert. Gemeinsam haben sie in Rekordzeit vierzehn neue Songperlen kreiert, die jedes schwarze Herz im Sturm erobern dürften. Neben dem Titelsong sind mit „Ice and light“, „Home is where my heart is“, „Gabriel“ oder dem mit dudelnden Säcken aufgemotzten „French Carré“ übrigens reichlich Gassenhauer an Bord. Aber auch Schmachtfetzen wie „Daydreams“ und „See you up in heaven“ gehen sofort ganz tief rein und schenken dort erlesene Wärme. (Torsten Pape)

Label Danse Macabre | 10.03.2017 | Homepage www.winter-hart.com

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