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Mesh "Live at Neues Gewandhaus Leipzig"

Sicherlich würde eine Best-of-Kopplung mit all den Szene-Hits der britischen Synthie-Pop-Band Mesh mittlerweile mehr als Sinn machen, aber wer ihr Schaffen über die Jahre verfolgt hat, wird bestätigen können, dass ihre Stärken nicht ausschließlich in der Produktion von Singles liegen. Es sind nämlich ebenso die ruhigen oder auch hymnischen Songs, die die Größe dieser Formation aufzeigen und das wahrhaft tiefe Gefühlsmoment in sich bergen. Als nun vor geraumer Zeit die Idee im Raum stand, eigene Songs in einem klassischen Gewand(-haus) zu präsentieren, haben sich die Jungs genau auf jene Stücke besonnen, die viele der Fans besonders lieben. Das halbstündige Set besteht folglich aus den fabelhaften Nummern "Just leave us alone", "Save everyone", "You couldn't see this coming" sowie "Taken for granted" und nur "Only better" hat in diesem Reigen einen Single-Stempel aufzuweisen. Die von einem kompletten Orchester vorgetragenen, elegischen Melodien sind jedenfalls von der ersten Note an ein wahrer Ohrenschmaus und die grandiose Stimme von Sänger Mark Hockings schmiegt sich geradezu in dieses Gesamtkunstwerk. Die eher zart instrumentierten Momente harmonieren perfekt mit den bombastischen und die opulente Klanggewalt ist wirklich mehr als beeindruckend. Wenn dann im Abschluss-Song "Taken for granted" die auf den normalen Konzerten der Band stets mitgesungenen Zeilen "I need to start again, take me far away" erschallen, ist die Gänsehaut schon lange im Dauereinsatz und wird noch ein letztes Mal zu recht gefordert. Nach einer halben Stunde und langanhaltendem, verdientem Applaus ist dieses Erlebnis der besonderen Art dann leider schon wieder vorbei, aber die Band hat zum Glück beschlossen, dass hier eine Zugabe durchaus Sinn macht. Also begab man sich mit einem kleinen Ensemble, bestehend aus zwei Geigen, Viola, Violoncello, Klavier und Percussion, noch einmal ins Studio, um drei weitere Stücke aufzunehmen. Erneut darf man attestieren, dass das Arrangement - für das ebenfalls Conrad Oleak verantwortlich zeichnete - erneut optimal gelungen ist. Die akustischen/klassischen Klänge wirken auch hier nicht aufgesetzt oder gar verzweifelt untergemischt, sondern verschmelzen im besten Sinne mit den Songs. "Can you mend hearts?", "There must be a way" und "Before this world ends" bescheren dem Herzen der Zuhörer den endgültigen Muskelkater und man kommt aus dem ergriffenen Seufzen gar nicht mehr heraus. Angesichts all dieser Brillanz ist es geradezu erstaunlich und dabei absolut sympathisch, dass die Band selbst eher verblüfft ist von dieser perfekten Umsetzung (nachzulesen im Interview). An dieser Stelle sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass es ohne tolle Songs auch keinen umwerfenden Konzertabend bzw. nachträgliche Studio-Session gegeben hätte, die man zum Glück beide für die Nachwelt festgehalten hat.

VERLOSUNG: Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem Label drei dieser wunderbaren CDs. Es genügt eine kurze Mail mit dem Stichwort "Mesh-Verlosung im Bodystyler" an: stefanh@spkr.media (Einsendeschluss: 12.1.2018). Bei mehr als drei Einsendungen entscheidet das Los.

(Torsten Pape)

Label Dependent | 24.11.2017 | Homepage www.mesh.co.uk

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