Image Gut Gut Gut Gut Nicht so Gut Nicht so Gut

Røst "Røst"

Rost ist etwas, was man nicht lange suchen muss. Er ist überall da, wo Eisen Feuchtigkeit ausgesetzt ist, er fährt gern bei Autos mit und auch ein Gigant wie der Eiffelturm muss vor ihm beschützt werden. Sucht man den Begriff Rost jedoch in der Musikwelt, stößt man vielleicht noch auf den "Ritter Rost" und einige dubiose Combos, aber nur schwerlich auf das vorliegende Duo bestehend aus Wolf Koch und Dave Horner. Auch in der Schreibweise mit dem durchgestrichenen "o" gibt es nur eine Lofoten-Insel zu entdecken. Keine Internetseite gibt Auskunft und auf einschlägigen Einkaufsportalen gibt es gerade mal zwei Sätze als Begleitinformation. Da ist kurz die Rede von Avantgarde, Indie Blues und Bluesrock und das war's dann auch schon. Die einzige Spur, welche es sich lohnt zu verfolgen, bringt dann noch die Tatsache zum Vorschein, dass die beiden Musiker bereits auf einem Album der kultigen Goth-Rock Band The Tors of Dartmoor zusammengetroffen sind.
Was erwartet uns jedoch auf dem vorliegenden Werk? Zunächst begrüßen freundliche Autohupen den Hörer, gefolgt von einer kauzigen Blues-Gitarrenbearbeitung und fertig ist das kurze Intro namens "Dusk". Deutlich beschwingter geht es danach beim knorrigen "Rip it up" zu, dessen Schwung das zehnminütige "No more light" nur bedingt aufnimmt. Ganz besinnlich wird es dann beim ruhigen "Contemplation" und so rumpelt und groovt man sich auch durch die folgenden Stücke, spürt den Staub auf der Zunge und lässt die amerikanischen Klischees vom Farmleben, tuckernden Mississipi-Dampfern, halbvollen Whisky-Gläsern und Trucker-Leben am inneren Auge vorbeiziehen. Wer wissen möchte, wohin die Straße führt, die die Tors bereits teilweise mit ihren experimentellen Stücken eingeschlagen haben und keine Angst vor rumpeligen Blues-Attacken hat, der sollte dieses Album antesten. (Torsten Pape)

Label Syborgmusic | 16.10.2017 | Homepage facebook.com/syborgmusic-175907775805049/

Ähnliche Beiträge

Review "Røst"