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Necrotekk "What we have lost"

Necrotekk ist ein deutsches Ein-Mann-Projekt von Seb H., das 2010 seine ersten EP-Gehversuche unternahm und nun mit dem ersten Longplayer am Start ist. Der Name ist sozusagen Programm, denn dunkle, elektronische Tonerzeugung steht auf dem Plan und die ersten beiden Tracks hinterlassen auch gleich einen recht atmosphärischen Eindruck. Es fällt jedoch auf, dass keinerlei prägnante Melodien oder Refrains im Angebot sind. Düstere Klanglandschaften bauen sich auf, werden von verschiedenen Rhythmen durchbrochen und obendrauf gibt es teils grummelige, teils cleane Vocals. Danach folgt das Instrumental "Torn" bevor mit "Dark dark dark" der erste richtig markante Track gereicht wird. Allerdings wirken das Zusammenspiel des flotten Drumparts, des eher rotzigen Gesangs sowie des melodischen Teils nicht komplett schlüssig. Das folgende "The way" entwickelt sich dagegen homogener, aber dafür hat man den Eindruck, dass einem der melodische Höhepunkt vorenthalten wird. Der wird sozusagen im nächsten Song ("To find someone") nachgereicht, in dem sich - fast wie aus dem Nichts - eine jubilierende Keyboard-Hookline erhebt. Bei "Kassandra" kommt dann wieder die Metal-Vergangenheit des Musikers durch, da angezerrte Growls in eine eher doomige Instrumentierung verpackt werden. Geschmeidig geht es mit "Shiny, black and cold" und seinem gemächlichen Tempo (inkl. Glockengeläut) weiter, bevor das rein instrumentale "Realms" in Industrial- oder auch Witch-House-Sphären vordringt. Das abschließende "Asela" beginnt mit den schönen Textzeilen "Silence is like water weeping down your throat. It's needed for survival but too much and you drown." und friedvolle Synths sowie der kraftvolle Stimmeinsatz machen den Song zum hymnischen Höhepunkt des Albums.
Fazit: Spannende Ingredenzien sind definitiv vorhanden. Jetzt muss nur noch daran gearbeitet werden, dass diese etwas harmonischer miteinander korrespondieren und somit die sympathische, melancholische Gedankenwelt noch besser zur Geltung kommt. (Torsten Pape)

Label Sonic-X | 06.04.2018 | Homepage www.facebook.com/necrotekkmusic/

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