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Joachim Witt "Rübezahl"

Normalerweise kann ein Veröffentlichungsrhythmus wie der von Joachim Witt in den letzten Jahren praktizierte, schnell zu einer Überdosierung seitens der Fans oder gar zu nachlassender Qualität der Werke führen. Andere Künstler dienen als mahnendes Beispiel, aber beide Befürchtungen treffen hier zum Glück nicht zu, da die Substanz der vorgelegten Alben weiterhin überragend ist. Zudem wird durch stetig wechselnde Kooperationspartner sicher gestellt, dass genügend Abwechslung im Spiel ist, wodurch Langatmigkeit oder gar Langeweile effizient vermieden werden. Nachdem es also mal in die melodisch-rockige, mal in die ruhige Richtung ging, mal der Bombast und mal die Introspektive Vorrang hatten, steht mit dem neuesten Langspieler nun eine Rückbesinnung auf die musikalischen Werte der "Bayreuth"-Reihe an. Im vorliegenden Fall treffen also Richard Wagner-Atmosphären auf die Aura einer Carmina Burana sowie mystische Sagenwelten auf bombastische Gitarrenwände und mit Chris Harms (Lord Of The Lost), Sandi Strmljan oder auch U96 hat man genau die richtigen Leute für die großen Momente an Bord. Aber auch die aus der Natur entlehnten Metaphern spielen (erneut) eine Rolle, wobei der Bezug zur Bergwelt natürlich schnell offenkundig wird. Die Texte strotzen vor Begriffen wie Diamant, Saphir, Gold, Asche und Feuer, aber es finden sich auch solche im Gesamtwerk des Künstlers immer wiederkehrenden Bilder wie Flut, Eis, Schnee und Winter. Im Zusammenspiel mit aus dem Leben gegriffenen Geschichten, zu denen man als Hörer schnell einen Bezug entwickelt sowie den gewohnt hoch emotionalen Ausbrüchen oder auch dem absolut umwerfenden und stimmigen Artwork formt sich am Ende ein Werk, das in vielerlei Hinischt beeindruckend ist. Mögliches Fazit: "Schrei in den Wind vor Seligkeit, schrei wie ein Kind dich frei" (aus "Wenn der Winter kommt") (Torsten Pape)

Label Ventil | 23.03.2018 | Homepage www.facebook.com/joachimwittmusik

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