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Happiness Project "Big cities EP"

Fünf Jahre hat es gedauert bis endlich neue Töne des französischen Glücksprojektes erschallen. Erstaunlich lange, wenn man bedenkt, dass die Truppe 2012/13 binnen kurzer Zeit zwei tolle Singles und ein äußerst gehaltvolles Album abgeliefert hat. Nun ist die neue EP jedoch erhältlich und das sogar in zwei unterschiedlichen Formaten. Zum einen wäre da der vier Tracks umfassende Download, zum anderen die streng limitierte CD-Version, die zusätzlich zwei weitere Songs enthält. Fangen wir jedoch mit dem Titelsong an, der beide Male in zwei Versionen vorliegt und sofort die typische Kombination aus Synthie-Klängen sowie leicht dreckigem Bass-Spiel bereithält. Später setzt das ebenfalls charakteristische Wechselspiel von Fred und Christelle am Mikrofon ein und die fette Produktion macht aus all dem einen äußerst angenehmen Hörgenuss. Wer nicht auf Fade-Outs steht, sollte jedoch am besten gleich zur abschließenden Maxi-Version namens "Bigger cities" (grandiose Betitelung!) greifen. Die erste B-Seite "Dark side baby doll" gibt sich zuvor fast wie ein minimalistischer, leicht leiernder Yazoo-Song, allerdings sind die kurz darauf einsetzenden Gesangsharmonien deutlich ungewöhnlicher als die von Alison Moyet. Trotzdem ein liebenswerter Track. Die zweite, nur auf dem Silberling enthaltene B-Seite hört auf den Namen "Our wish for more" und kommt zunächst deutlich düsterer daher. Hier klingt vieles herrlich gotisch-ätherisch, aber allein durch die elektronische Instrumentierung, spätestens jedoch durch den Einsatz der kindlich angehauchten Stimme von Estelle entwickelt sich hier etwas völlig Eigenständiges. Mein absoluter Favorit der EP! Der Remix des Titelsongs des für September angekündigten Albums "Mutation" erinnert danach ein wenig an das Schaffen von Karl Bartos bevor das wiederum nur auf der CD erhältliche "Tell me (more)" wieder voluminösere Töne anschlägt. Dunkle Synthies, ein verführerischer Rhythmus und die vielfältig eingesetzte Frauenstimme ergeben eine wahrhaft schillernde Mischung. Nach diesem fetten Appetithappen darf man zu Recht auf das Album gespannt sein. (Torsten Pape)

Label Boredom Product | 23.03.2018 | Homepage www.facebook.com/HappiProject/

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