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Ritualz "Doom"

Man nehme Band- und Albumnamen, füge die Info hinzu, dass das dazugehöige Ein-Mann-Projekt aus Mexiko stammt und Songtitel wie "Trash mental", "To black", "Rats" oder auch "Agony" im Angebot sind. Da hört man förmlich, wie sich die Genreschubladen öffnen und schließen bzw. das Kopfkino Einlass gewährt. Je nach musikalischer Sozialisation könnten dabei Assoziationen zwischen Hocico und Black Metal entstehen, aber was nützt schon die beste Fantasie oder das fundierteste Musikwissen, wenn alles in dem Moment über den Haufen geworfen wird, sobald der erste Ton erklingt. Zu allem Überfluss gibt es im Verlauf des Albums auch noch mehrere dieser Haufen, denn sind es zunächst komplexe Klänge in der Tradition nordamerikanischer Electro-Kultur zwischen Mentallo & The Fixer und Skinny Puppy, wandelt sich das Bild schon bald und buntere, sprich: poppigere Töne halten Einzug. Mr. Kitty wäre jetzt ein passender Vergleich, aber auch die eine oder andere eingängiger ausgelegte Witch House-Combo rückt in stilistische Reichweite. In jedem Fall hat man es jedoch stets mit dichten, wohl durchdachten, elektronischen Klangkonstrukten zu tun und trotz aller Diversität im Detail dominiert am Ende doch eine oft samtige, dunkle Atmosphäre. Spannend! (Torsten Pape)

Label Artoffact Records | 09.03.2018 | Homepage www.facebook.com/rrritualzzz

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