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Ritual Aesthetic "Wound garden"

Rattenscharfe, industrielle Sounds und Rhythmen eröffnen den neuen Output von Ritual Aesthetic, einer Combo aus Denver/Colorado. Schnell gesellen sich schneidende Gitarren sowie eine diabolische Stimme dazu, wobei letztere irgendwo zwischen Hocico und diversen Black Metal-/Hardcore-Shoutern angesiedelt ist. Im Verbund betrachtet wären Fear Factory, Ministry, Die Krupps sowie die "Millenium"-Phase von FLA weitere Bezugspunkte, die man als Orientierungshilfe beisteuern könnte. Mächtige Klanglandschaften treffen auf Staccato-Drums und bedrohliche Synthiespuren auf herausgerotzte Wut. Man höre nur "Analog flesh", wo letzteres sogar wortwörtlich umgesetzt wird. Nachdem man sich die Spucke vom Trommelfell gewischt hat, geht es mit "Divided" direkt in den absoluten Wahnsinn. Wäre da nicht die geradezu nett anmutende Bridge, würde die akustische Kreissäge wahrscheinlich unweigerlich zum Hörsturz führen. Aber auch das anschließende, eher im Midtempo angesiedelte, unheilschwangere "Dread" trägt dazu bei, dass der Überdruck im Hirn gerade noch abgewendet werden kann. Sechs reguläre Stücke sind am Ende eine äußerst angemessene (Höchst)Dosis und ich werde den Teufel tun, mich in diesem Fall über eine zu kurze Spielzeit zu beschweren. Wer danach trotzdem noch Platz im Arbeitsspeicher bzw. ein ausreichend schwingungsfähiges Gehör vorzuweisen hat, kann sich natürlich auch noch den Bonusteil des Albums zu Gemüte führen. Dort warten drei weitere neue Songs im Remixgewand auf ihre Entdeckung. Also immer beherzt den bebenden Tanzflächen folgen und bitte keine Beschwerden, denn ich warne ausdrücklich vor einer Überdosis. (Torsten Pape)

Label Cleopatra Records | 27.07.2018 | Homepage www.facebook.com/RITUALAESTHETIC/

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