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Luc Stargazer "Lunascape"

Der Name dieser Dresdener Band dürfte bis vor kurz vor eben noch den wenigsten Leuten etwas gesagt haben. Bis auf ein paar Konzerte und eine EP aus dem Jahr 2011 gab es auch nicht allzuviele Lebenszeichen und außer Frontmann Lazy Schulz (ansonsten Gitarrist von Whispers In The Shadows), sind die übrigen drei Bandmitglieder bis dato eher kaum in (googlebare) Erscheinung getreten. Umso erstaunlicher ist es daher, dass das vorliegende Debütalbum bereits nach dem ersten Durchlauf einen positiven und bleibenden Eindruck hinterlässt. Irgendwo im dunklen Spannungsfeld zwischen Post-Punk, Goth-Rock und Shoegaze angesiedelt, erwischt "Lunascape" den Liebhaber genannter Stilrichtungen geradezu eiskalt, aber nur, um das Herz in Windeseile auch wieder zu erwärmen. Perlende Gitarren treffen hier auf rockige Saiten-Verwandtschaft, dezente Keyboardklänge sowie ein erdiges Schlagwerk und über all dem erhebt sich eine nicht allzu düstere, eher sehnsuchtsvolle und doch kräftige Stimme. Diese Mischung reißt unwillkürlich mit und man findet sich in einem Sog aus Melancholie und Tanzbarkeit wieder, der nicht selten einprägsame Refrains vorbeirauschen lässt. "Dramaboy and Traumaqueen", "Brightness" "Lucy eyes", "Skylights" oder "Like a ghost" sind in dieser Hinsicht hervorragende Anspieltipps und dürften vielerortens auf Sympathie, wenn nicht gar bedingungslose Zuneigung stoßen. Wer also zwischen The Sound, White Rose Transmission, The Chameleons, And Also The Trees und Aeon Sable noch einen Platz im Schrank und im Herzen frei hat, sollte sich den gehaltvollen Genuss dieser tollen Scheibe gönnen. (Torsten Pape)

Label Reptile Music | 31.08.2018 | Homepage www.lucstargazer.de

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