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ETH "Somewhere But Here"

Ausgesprochen flexibel bewegt sich Supercraft-Frontmann Egil Thomas Hansen auf seinem Solo-Debüt Album zwischen Future-, SynthPop und New Wave durch die Welt. Ein Hauch von Kitsch bringt sich ebenso mit ein wie EBM- oder Soundtrack-Momente. Natürlich nicht alles zusammen in jedem Song. "Somewhere But Here" sieht sich für jedes Stück nach anderen (Elektro-)Wurzeln um und eignet sich ebenso für den Hintergrund des Lebens als auch für die nächtliche Fahrt im Auto. Soviel vorab zum Fazit.

2009 erschien mit "Things We Do" das erste Album des norwegischen Duos Supercraft. 2012 und 2018 folgten "Nation 47" und "Select & Operate". Hansens Wunsch nach einem Solo-Album wurde parallel umgesetzt. Der Longplayer beginnt mit dem EBM-Pop-Floorfiller "Better Left For Dead", der die Hoffnungslosigkeit der 1980er Jahre mit einem modernen Gewand aus Beats und Sounds vor dem Atom-Krieg bewahrt. Hansens Stimme kommt ohne Verzerrer aus, den man während der ersten instrumentalen Minute fast schon wie selbstverständlich erwartet. Das nachfolgende "White Lies" geht diesen Weg konsequent weiter, fügt mehr Pop und Dance hinzu und sorgt schlichtweg für die berühmte gute Laune. Diese wiederum wird durch "For All The Wrong Intentions" weiter voran getrieben. Ein Song, der inkl. eines an New Order erinnernden Bass-Laufs beinahe vergessen lässt, dass die bedingungslose Freude auf Erden eine Illusion ist, so lange Menschen dort anzutreffen sind.

"Smallest Little Things" holt das Ketten-Karussell hervor. "Try To Stay Alert" wirft uns mittels Synth-Glockenspiel, verzerrtem Bass und Melancholie in die 80s zurück. "The Memoir" ist ein Soundtrack, der einen fast glauben lässt, Egil Thomas Hansen erwarte auch hier eine gute Zukunft für die Menschheit. Aber "Without You" geht all das nicht. Dieser Song bietet gute Laune Future-Synth-Pop. Tanzen bis der Türsteher geht? Und anschließend mit "All Must Come To An End" auf den Ohren alleine nach Hause? "Somewhere But Here" endet mit dieser sehr gelungenen Ballade. Zu angenehmen Flächensounds und Beats gesellt sich ein Bass, dessen erneute Anlehnung an New Order schlichtweg gelungen ist. Eine Song dieser Güte ist für niemanden eine Selbstverständlichkeit.

Fazit: siehe oben (Manfred Thomaser)

Label ScentAir Records | 15.05.2020 | Homepage www.facebook.com/egilthomashansen

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