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Thanateros "On fragile wings"

Bedrohlich rollt der Sturm heran. Der Wind und das Wasser rauschen, rituelles Schlagwerk und beschwörende Worte ertönen. Dahinter baut sich eine Wand aus Gitarren auf, man breitet die Flügel aus und wird vom ersten Song „Burn“ förmlich in schwindelerregende Höhen gerissen. „We will rise from the ashes“ - das wird hier schnell zum Programm und Widerstand ist angesichts der goth-rockigen, fast schon metallischen und von Violinenklängen durchzogenen Klangwelt zwecklos. Da kann man wirklich nur hoffen, dass die Schwingen nicht zu fragil sind und der Urgewalt standhalten. Zum Glück gibt es auf dem neuesten Werk von Thanateros aber auch immer wieder gemäßigte, wenn auch nicht minder kraftvolle Momente. So beschäftigt sich „Coven of the drowned“ zum Beispiel mit dem Thema Suizid, ist aber dabei gleichzeitig Ohrwurm und verständnisvolle Schulter. „Passengers“ hingegen beeindruckt durch seine Teufelsgeige und Gesang, der effektvoll zwischen sanfter Anmut und in die Magengegend zielenden Growls wechselt. Später locken mystische Orte im flackernden Licht eines Gewitters („Black forest calling“), „We are the ravens“ beschwört eine dunkle Gemeinschaft, aber auch bedrückende Einsamkeit („Solitude“) wird in bombastische Töne und berührende / erlösende Worte gegossen. Die neueste Single „Fading“ überzeugt durch bretternde Gitarrenakkorde und ganz am Ende darf man sogar noch einer tollen Interpretation von Kate Bushs „Running up that hill“ beiwohnen. Mit dem letzten Ton endet eine abwechslungsreiche Reise durch eine düstere, aber nicht hoffnungslose Welt und die tolle Produktion durch Simon Rippin (The Nefilim, NFD, Red Sun Revival etc.) setzt dem Ganzen die verdiente Krone auf. (Torsten Pape)

Label Echozone | 25.03.2022 | Homepage www.facebook.com/thanateros.music

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