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De/Vision

"Wir lassen Elefanten Häufchen machen!"


Das wurde aber auch Zeit: Ein neues Album von De/Vision! Und höchste Zeit auch, dass dieses so poppig wie seit Jahren nicht mehr klingt, die Fans wird’s freuen. „Popgefahr“ heißt das gute Stück und erscheint auf dem gleichnamigem neuen Label, dessen Chefs Steffen Keth und Thomas Adam selbst sind.
 
Interview: Fräulein Beymer //     
 
Covershooting für den nicht realisierten Heimatfilm "Zwei Glatzen auf der Wiese"  
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»Das nächste Mal machen wir ein rein folkloristisches Album!«
Steffen Keth
 
 
De/Vision
"Popgefahr"
In schöner Regelmäßigkeit haut einem das Duo Keth/Adam feinste Synthpop-Perlen um die Ohren, und nicht anders ist es auch auf dem neuen Werk. Herzschmerzigen Midtempo- Balladen wie „What’s Love All About“ oder „Be A Light To Yourself“ lauscht man ebenso gern wie der rumpeligen Single „Rage“ oder tanzbaren Stücken wie „Ready To Die“ - Ausfälle sind glücklicherweise und erwartungsgemäß Fehlanzeige. Was vermutlich auch einige Fans erfreuen wird ist, dass das Kratzig-rockige, das den Gesang der letzten Alben des Öfteren bevölkerte, sich irgendwie aus Steffens Stimme verdünnisiert hat und man wieder hörbar sanfter klingt. Also irgendwie fast wie früher - nur besser! Aber gefährlich? Eigentlich: Nein. Höchstens in punkto Ohrwurmfrequenz! (Fräulein Beymer)
VÖ: 19.03.10 // Popgefahr Records

 
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DeVision-Music.de
 
 
 

uch hierfür wurde es höchste Zeit, meint zumindest Steffen. Höchste Zeit ist es auch, der Band zum neuen Album allerlei Löcher in den Bauch zu fragen. Wir luden uns aus diesem Grund einfach selbst bei Steffen zu Kaffee und Kuchen ein und dieser plauderte dabei ungehemmt so einige wohlgehütete Band-Geheimnisse aus – aber lest selbst!

BODYSTYLER:
Der Titel eures Albums ist ja bewusst ironisch gewählt in Bezug auf die der Popmusik gegenüber größtenteils eher intolerant eingestellte Düsterszene. Allerdings ist euer Album ja trotzdem nicht ganz ungefährlich, denn es wimmelt darauf ja nur so vor Ohrwürmern! Ihr hättet bei eurer limited Edition statt des USB-Sticks vielleicht lieber eine Wurmkur dazu gepackt, finde ich…! Nächstes Mal dann, oder? Dein Käsekuchen schmeckt übrigens fantastisch!
Steffen Keth:
Das nächste Mal machen wir dann ein rein folkloristisches Album und der limitierten Box legen wir dann eine schicke Lederhose bei, aber nur in Größe S, sonst passt die Box nicht mehr ins Regal!

BODYSTYLER:
Der Name ist auf eurem Album ja auch Programm – ihr klingt nach diversen Ausflügen ins weite Land des Rocks nun wieder deutlich poppiger und macht Schluss mit Experimenten. Wie kommt’s?
Steffen Keth:
Nachdem Thomas auf der letzten Tour all unsere Gitarren zerstört hat, denn nur das ist wahrer Rock, und uns außerdem unser innerer Schweinhund gesagt hat, dass wir gefälligst mal wieder einen auf Electropop machen sollen, ist es eben ein schickes und poppiges Album geworden. Rock wird eh total überbewertet, und ohne Stromgitarren macht es sowieso keinen Sinn – danke, Thomas, danke!

BODYSTYLER: Das Album erscheint auf eurem gleichnamigen eigenen Label „Popgefahr Records“. Wie kann man sich bei euch in der Band die Arbeitsteilung vorstellen – du am Telefon und Thomas kocht Kaffee?
Steffen Keth:
Ja, nur dass ich noch den Kaffee koche und Thomas ihn nur trinkt. Der Junge soll ja nicht zu viel arbeiten, ist schlecht für die Fingernägel und fürs Keyboard spielen!

BODYSTYLER: Vor kurzem hatte ja euer Video zur Single „Rage“ Premiere – den Kasten Bier, den du vorher getrunken hast, sieht man dir allerdings auch an! Wobei sich der gute Dave bei deiner „It’s No Good“-Interpretation vermutlich im Grabe umdrehen würde - wenn er denn tot wäre.
Steffen Keth:
Eigentlich handelt es sich um die damalige Rohfassung von „It‘s No Good“. Wir haben einfach nur die Gesichter ausgetauscht (so wie im Rammstein-Porno). Mit Tricktechnik kann man eben eine Menge machen. Wir danken an dieser Stelle Depeche Mode dafür, dass sie uns die Rohfassung zur Verfügung gestellt haben, ohne die Jungs wüssten wir echt nicht, was wir machen sollten. Sie schenken uns ja auch jedes Mal ein paar Songs, damit wir eine neue CD aufnehmen können. Danke Depeche Mode, danke, danke, danke!

BODYSTYLER: Steffen, du bist ja genau Anfang diesen Jahres stolzer Vater des kleinen Yven Leanders geworden – eine Karriere im Kindermusiksektor à la Rolf Zuckowski strebst du jetzt aber nicht an? Oder singst du dem Kleinen zum Einschlafen immer die neuen DE/VISION-Songs vor?
Steffen Keth:
Nee, natürlich nicht. Ich will ja, dass er schläft, da passen andere Electropop-Scheiben besser. Mit Rolf, der ein wirklich guter Kumpel von uns ist, werden wir demnächst eine neue Compilation auflegen - „Kuschel Pop“ speziell für Kleinkinder und welche, die gerne als solche angesehen werden wollen.

BODYSTYLER: A propos Gesang – hat dich stimmlich auf deinem neuen Album vielleicht die Altersmilde gepackt? Wo hast du den Rocker gelassen?!
Steffen Keth:
Der hockt irgendwo auf der Parkbank und wartet darauf, dass ich ihn wieder abhole. Ist aber auch saukalt da draußen, was!

BODYSTYLER: Auf eurer Seite eines bekannten sozialen Netzwerkes habt ihr ja auch ein paar Studioimpressionen online gestellt. Anscheinend hat es bei euch im Studio gebrannt, denn wie sonst ließe sich der Feuerwehrmann auf den Bildern erklären? Oder hast du nun endlich den Berufswunsch deiner Kindheit ergriffen?
Steffen Keth
: Ich bin immer da wo es brennt. Insider kennen mich auch unter dem Namen „110-Keth“.

BODYSTYLER: Im Mai geht ihr dann auch auf Tour – werdet ihr eure Show diesmal mit ein paar Spezialeffekten versehen? Tauben aus Zylindern zaubern oder angebliche Jungfrauen zersägen, wie schon in eurem Video zu „Rage“ angekündigt? Beim Publikum würde dies sicher sehr gut ankommen…
Steffen Keth
: Haha, reingefallen! Ich habe die Frau (ich denke mal, Jungfrau war sie nicht mehr) nicht zersägt, ich habe sie mit einem Blitz aus meinem Arsch geteilt. Leider war diese Szene nicht ganz jugendfrei und wir haben sie dann so nicht verwendet. Haben außerdem schon ein paar intensive Gespräche mit Bernhard Paul vom Zirkus Roncalli geführt und wir werden auf alle Fälle versuchen Patrick Philadelphia, den Sprechstallmeister zu engagieren. Vielleicht packen wir aber auch noch ein paar afrikanische Elefanten auf einen Drumriser und lassen sie mal mächtig Häufchen machen.


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© 2010 // Bodystyler Electrozine //
De/Vision auch in: Bodystyler Print #35 »
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