Image Gut Gut Gut Gut Gut Nicht so Gut

Instant Lake "Refractory"

Mit Instant Lake erscheint ein italienisches Quartett auf dem Radar, das sich der dunklen Tonerzeugung verschrieben hat. Post-Punk und Dark Wave stehen auf den Segeln geschrieben und die Lieder werden von Gitarre, Bass und einem synthetischen Unterbau getragen. Darüber schwebt eine gehaltvolle Männerstimme, die Texte intoniert, die oftmals nur aus Fragmenten bestehen, welche eher auf intuitiver Ebene einen Sinn ergeben. Manchmal erinnert das ein wenig an die Anfangstage der australischen Band Ikon, in denen ein ähnlich erdiger, aber doch kraftvoller Sound produziert wurde. Allerdings scheint bei Instant Lake bereits auf ihrem Debüt-Album ein deutlich größerer Hang zum Experiment vorzuherrschen, da sich diverse Effekte, manchmal auch Samples elegant ins hypnotische Gesamtbild mischen. Die Gitarrenklänge variieren dabei vom typischen minmal-wavigen Anschlag bis hin zu einer stimmungsvollen Western-Atmosphäre und stehen interessanterweise geradezu gleichberechtigt neben dem äußerst präsenten, grummeligen Bass. Ein gutes Beispiel für diesen absolut überzeugenden Sound ist das bereits vorab ausgekoppelte "Caustero", das durchaus das Zeug zum Szene-Hit hat. Von diesem Song gibt es auf Bandcamp übrigens einen sehr gelungenen Blue Velvet Remix von Paolo Favati (Pankow), der die Tanzflächenambitionen zusätzlich unterstreicht. Aber auch das marschierende "Sit back", das druckvoll schwebende "Prime" oder das mit den Knochen klappernde "Do whip" können überzeugen. Mit "Sink down" und "Voyage" wird zudem bewiesen, dass man auch das langsame Tempo beherrscht und dabei gekonnt mit tonnenschwerer Atmosphäre versieht. All das macht dieses Werk zu einem späten, aber gehaltvollen (Geheim-)Tipp des Jahres 2017, der in einer auf 500 Stück limitierten Auflage vom deutschen Kultlabel Danse Macabre vertrieben wird. (Torsten Pape)

Label Danse Macabre | 03.11.2017 | Homepage www.facebook.com/instantlake/

Ähnliche Beiträge

Review "Refractory"