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Wisborg "The tragedy of seconds gone"

Wisborg - das ist die fiktive, norddeutsche Stadt, in der der 1922 erschienene Murnau-Film "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" spielt. Seit 2017 ist es aber auch der Name eines deutschen Dark Wave-Duos bestehend aus Konstantin Michaely und Nikolas Eckstein, das im April 2018 sein Album-Debüt auf den Markt bringt. Auf ihm finden sich (natürlich) weitere Bezüge zur Schwarz-Weiß-Film-Ära, aber auch eine absolut kraftvoll klingende Form der dunklen Musik in bester Tradition von Bands wie Rosetta Stone, Suspiria, Soul In Isolation oder Behind the Scenes. Auf einem soliden elektronischen Fundament und einem Teppich aus herrlich bratzenden Gitarren erheben sich auf "The tragedy of seconds gone" neun Songs, die Fans besagter Gruppen sofort ins Herz schließen dürften. Dazu kommt ein Gesangsstil, der dem eines Sven Friedrich (Dreadful Shadows, Zeraphine, Solar Fake) nicht ganz unähnlich ist, obwohl dessen Stimmvolumen (noch) nicht ganz erreicht wird. In Stücken wie dem hymnischen "Desire" oder dem berührenden "Winter falls" erreicht man jedoch eine fast ebenbürtige Dramatik und das sind zudem nur zwei Beispiele für absolut prägnante und gekonnte Melodieführungen. Fast jeder Song hat am Ende das Potential auf den gotischen Tanzflächen zu bestehen und auch "Venus in chains" das Duett mit Kiara Kazumi (Grausame Töchter) sowie die Vertonung eines Gedichtes von William Blake ("The sick rose") tragen zum abwechslungsreichen sowie dunkel schillernden Bild bei. Diesen Newcomer sollte man im Auge behalten. (Torsten Pape)

Label Danse Macabre | 27.04.2018 | Homepage www.wisborg-band.com

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