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Florian Grey "Ritus"

Im großen Schrank der Rock-Musik gibt es diese Schublade, auf die ein paar finnische Jungs vor vielen Jahren Heartagram-Sticker oder solche mit der Aufschrift "Love-Metal" gepappt haben. In diesem geräumigen Kasten fand man anno 2015 auch den deutschen Musiker Florian Grey mit seinem teils sinfonisch angehauchten Debüt-Album "Gone". Durchaus gekonnt wurde auf diesem pathetischer Dark-Rock mit Soft-Metal-Einschlag zelebriert sowie manches Herz erfolgreich erweicht oder wahlweise durchstochen. Drei Jahre später ist Florian Grey als amtliches Quartett am Start und präsentiert bereits mit den ersten Takten des zweiten Albums ein erstaunlich lebendiges und rotziges Klang-Update. Gepaart mit den weiterhin arg schmissigen Refrains sowie der noch druckvolleren Produktion ergibt das eine absolut schlüssige Weiterentwicklung und die RockerInnen-Herzen beginnen erneut wie Eis in der Sonne zu schmelzen. Oder waren es die Vampire, die theatralisch im Sonnenlicht zu Staub zerbröseln? Manche Bilder passen einfach besser zu einer bestimmten Art von Musik und letztendlich ist es eben unter klischeebehafteten Gesichtspunkten überhaupt nicht egal, wer nun den stabilen Aggregatzustand hinter sich lässt. Am Ende sollte man jedenfalls anerkennen, dass Songs wie "Until we go down", "Bereft", "My Babylon", "Growing colder", "Blood in a shell" etc. definitiv zu den besseren Nummern des Genres gehören und somit garantieren, dass dieses Album in besagter Schublade bestimmt nicht ganz unten liegen wird. (Torsten Pape)

Label Echozone | 18.05.2018 | Homepage www.florian-grey.com

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