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Kanga "Under glass"

Einst unter den Fittichen von Rhys Fulber in dunkle Electro-Gefilde aufgebrochen, hat sich die junge Dame Kanga (Duchamp) mittlerweile gemausert und ihren eigenen Weg gefunden. Das letzte Album aus dem Jahr 2021 begeisterte mit knalligen Rhythmen, sinistren Atmosphären, abwechslungsreichen Sounds, sinnlichem, selbstbewussten Gesang sowie einem wohl dosierten Pop-Einschlag. 2023 wirkte die aus LA stammende Künstlerin bereits als Gastsängerin auf dem letzten Delerium-Werk "Signs" mit und nun steht ihr drittes Album in den Startlöchern. Die eben erwähnte Kooperation scheint im Nachgang übrigens ein wegweisendes Zeichen (sic!) gewesen zu sein. "Under glass" startet nämlich deutlich samtiger / sphärischer und "Crashing" bzw. der Titelsong weisen deutliche Parallelen zum Delerium-Sound-Spektrum auf. Im folgenden "Bad girl" kommen dann erstmals dezent quer verschraubte Klänge zum Einsatz und mit dem Ohrwurm "Rehab" wird endlich auch die Rhythmus-Bremse gelöst. Gesangstechnisch wird es ebenfalls etwas kantiger, obwohl auch ein College-Pop-Rock-Einschlag leider nicht zu leugnen ist. Nach diesem kurzen Aufflackern geht es jedoch alsbald wieder in die sinnlich-gehauchte Stimmlage irgendwo zwischen Dream-Pop und Radiotauglichkeit. Mir persönlich fehlt am Ende der Punch bzw. der deutliche Kontrast der verwendeten Elemente, welcher viele der älteren Songs ausgemacht haben. Wer ein schönes Pop-Album mit kleinen Ecken und Kanten sucht, wird mit "Under glass" aber zweifelsfrei glücklich werden. (Torsten Pape)

Label Artoffact | 06.10.2023 | Homepage www.facebook.com/kangakullt/

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