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Rave The Reqviem "Ex-Eden"

Zu Beginn ihrer Karriere konnte ich mit der schwedischen Band Rave The Reqviem nicht viel anfangen. Ihre Mischung aus Metal-Elementen, Bombast und Elektronik wirkte auf mich unausgegoren und nicht stimmig genug. Zu wild waren die Richtungswechsel innerhalb der Songs und manchmal hatte man das Gefühl, als ob jemand wild am Radio den Regler für die Senderwahl dreht. Eben noch Black-Metal-/Hardcore-Gekreische, dann eine melodische Frauenstimme, unterbrochen von heftigen Power Chords und kurz darauf wird in der Techno-Disko abgezappelt und die Männerstimme mit Effekten belegt.
Mit der Zeit sortierte die Truppe jedoch die verwendeten Elemente immer besser und gestaltete die Übergänge zwischen den verschiedenen Stilen verdaulicher. Natürlich kommt das alles immer noch einem wilden Ritt gleich und nicht jeder Hörer möchte Vergleiche mit Beyond The Black, Dimmu Borgir, Pain, Lord Of The Lost und Combichrist innerhalb eines Liedes im Kopf haben. Wenn man sich jedoch auf diese Tour de Force einlässt, wird das flauschige Kaninchen ordentlich auf Links gedreht und mit der Drahtbürste in Form gebracht. Ob auf der Tanzfläche die Haare fliegen sollen oder beim Autofahren der Frust über die x-te Baustelle abgebaut werden muss – RTR sind zur Stelle. Das Gaspedal bleibt dabei dauerhaft auf Anschlag, aber zum Glück haben die Schwedianer auch jede Menge Ohrwurmrefrains im Gepäck. Mit Tracks wie "Doombreaker", "Ofelia", "How to hate again", "God, demon, machine" oder "Edge of heaven" vergehen die 35 Minuten Spielzeit so wie im Fluge. Das macht Spaß und den Kopf frei.
(Torsten Pape)

Label Out Of Line | 06.10.2023 | Homepage www.facebook.com/ravethereqviem

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