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Kontravoid "Detachment"

Cameron Findlay hinterlässt bereits seit einigen Jahren seine Spuren in der Musikszene an der Westküste der USA. So spielte er Drums bei den Crystal Castles sowie bei TR/ST und brachte mit Parallels ein schönes Pop-Album mit Frauengesang heraus. Seit 2011 existiert sein Soloprojekt Kontravoid. Cameron beschritt damit zunächst den steinigen Weg und veröffentlichte seine Musik in Eigenregie oder auf kleinen Labels. Nun ist er bei der Genre-Größe Artoffact gelandet und die Vorab-Singles machten schnell neugierig – zum einen auf das kommende Album, aber auch auf die Vergangenheit. Beschäftigt man sich mit seinen Frühwerken, so wird schnell deutlich, dass hier eine faszinierende Mischung aus Joy Division und belgischer EBM sowie gewissen Pop-Einflüssen geboten wird. Man höre nur den frühen Hit "Native state". Was außerdem sofort ins Auge springt, ist die Maske, die Cameron auf fast allen Fotos und in Videos trägt. Diese machte über die Jahre einige Verwandlungen durch und trägt wesentlich zur geheimnisvollen Aura von Kontravoid bei.
Nun liegt endlich das Album "Detachment" vor und besticht mit einer dunklen Mischung, die weiterhin schwer zu greifen ist. Da wäre zum einen das dämonische und hypnotische "Reckoning", dessen Video den Betrachter herrlich erschauern lässt. Aber auch eine sanfte Komposition wie "Losing game", welche an die Tracks aus Parallels-Tagen erinnert, ist im Angebot. Dazwischen erlebt der Hörer nicht selten Synth-Flächen bzw. -Töne, die eigenartig "verwischt" werden und in eine schräge Richtung abdriften. Zusammen gehalten wird dieses gespenstische Konstrukt von spannenden Rhythmen, die jede Tanzfläche zum Beben bringen. In einem Interview sagte der Musiker einmal, dass es in seinen Songs nicht um Konzepte, sondern vielmehr um Energie gehe. Angesichts von Power-Tracks wie "For what it is", "Death shot", "Sin walker" oder "Fading" möchte man einfach nicht widersprechen. (Torsten Pape)

Label Artoffact | 01.03.2024 | Homepage www.facebook.com/kontravoid

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