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Schlafes Bruder "Heute war Gott nicht hier"


Dieses Projekt ist vor gar nicht allzu langer Zeit aus der Asche von E Nomine entstanden. Waren es beim Vorgänger jedoch die eher elektronischen Soundscapes gepaart mit den Stimmen von diversen Synchronsprechern, erwartet den Hörer nun Hochglanz-Rock mit Breitwand-Sound und echtem Gesang. Sakrale Elemente, jubilierende Chöre, lateinische Chants sowie elegische Streicher sind natürlich weiterhin dabei und ein historischer Bezug findet sich ebenfalls. Wie authentisch die Umsetzung der Themen dabei gelingt, muss wohl individuell entschieden werden. So heroisch, dramatisch und metallisch wie hier vermittelt war das Mittelalter aber wohl kaum und die Zielgruppe dieser Musik findet man bestimmt auch nicht ausschließlich auf den Mittelalterfesten mit ihrer Spielmannskultur. Die Mannen von Schlafes Bruder möchten mit ihrem Mystik-Rock vielmehr die Massen begeistern und die großen Bühnen erobern. Das wird ihnen angesichts dieses technisch brillanten Albums auch zweifelsfrei gelingen und vor Ort dürfte der Spaß mit den nackenbrechenden Mitgrölnummern auch garantiert sein. Und wenn im Titeltrack augenzwinkernd der Rammstein besungen wird, sollte der Eisbrecher-Fan sich nicht gleich ausgeschlossen fühlen, denn auch ihn wird die Tanzwut packen, wenn er Hits wie "Absolution", "Heilig" oder "Erdenblut (Stahl von Avalon)" lauscht. Am Ende bete ich nur inständig dafür, dass das vollkommen unerträgliche "Ich bin Liebe" in irgendeinem Höllenschlund verschwinden möge. Egal, wie das Lied gemeint ist, es fördert den unwillkürlichen Würgereiz auf schier unerlaubte Art und Weise und ermöglicht ihn dann doch noch, den Bezug zum Eis(er)brecher... (Torsten Pape)

Label Awomm Records | 22.03.2013 | Homepage www.schlafes-bruder.com

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