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Ultranoire "Intronaut"

Ende 2015 konnte mich das Debüt-Album der deutsch-ungarischen Band Ultranoire begeistern und auch in der weltweiten Synth-Pop-Gemeinde wurde das Werk absolut positiv aufgenommen. Nun folgt bereits der Nachfolger und es stellt sich natürlich sofort die Frage, ob das hohe Niveau gehalten oder gar ausgebaut werden kann. Um es vorwegzunehmen, hier wird kein einziger Schritt zurück gemacht. Abermals wird man als Hörer von einer unglaublich samtenen Atmosphäre umfangen und spätestens wenn in „Playing dead“ von einem Zusammensein bis in alle Ewigkeit gesungen wird, ist man dieser Musik erneut total verfallen. Allein die sanfte Stimme von Josef Stapel im Zusammenspiel mit den dunkel dahinfließenden Synthiewellen geht wirklich ganz tief unter die Haut. Genau dort brodelt es auch im weiteren Verlauf angenehm weiter und verantwortlich dafür sind geniale Songs wie „Phantom“, „Poisoned“ und „Yesteryears“. Auf halber Strecke folgt dann das minimale Stück „Spukhafte Fernwirkung“, welches zunächst den Fluss des Albums empfindlich zu stören scheint, aber natürlich genau richtig platziert wurde. Man findet sich nach diesem Innehalten zwar erneut in den dunklen Fluten von „Intronaut“ wieder, allerdings haben diese ihre Fließgeschwindigkeit spürbar erhöht. Passenderweise heißt das betreffende Stück „Wild“ und wartet mit einem überraschenden Fade-out auf, dem sich ein düsterer Instrumental-Teil anschließt (hier könnte man durchaus eine (weitere) Parallele zum „Violator“-Album von Depeche Mode sehen). Nun folgt mit „Pleasure and pain“ eine Reminiszenz an „Fifty shades of grey“ und auch „Private cosmos“ hört man den lasziv-verführerischen Hüftschwung deutlich an. Nach einem weiteren Instrumental klingt das Album mit dem wunderbaren „Nothing to live for“ aus. Ultranoire vollbringen das Kunststück, dass es hier nicht einmal einen Hit benötigt, um in der obersten Liga mitspielen zu können. Ein frühes Highlight des Jahres! (Torsten Pape)

Label Scent Air Records | 27.01.2017 | Homepage www.ultranoire.com/

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