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Scarlet Dorn "Blood red bouquet"

Vor zweieinhalb Jahren traten Scarlet Dorn mit dem Debütalbum „Lack of light“ erstmals in Erscheinung und das Werk konnte durch seine hohe Dichte an eingängigen, teils bombastischen Dark-Rock-Songs überzeugen. Viele von ihnen hallen bis heute nach und der teils märchenhafte Themenbezug ist ebenso gut in Erinnerung geblieben. Rein optisch knüpft der neue Langspieler dann auch direkt an den damaligen Song „Snow black“ an und die Einladung ins verführerische Dorn(en)reich ist mit dem angebotenen, scharlachroten Apfel unverzüglich ausgesprochen. Begeben wir uns also in die Dunkelheit und lauschen gebannt den neuen Weisen. Angeführt von der ersten, fantastischen Vorab-Single „Scorched by a flame so dark“, dem sich dramatisch steigernden „Back to the ground“ und dem umwerfenden Duett mit Sven Friedrich (Dreadful Shadows, Zeraphine, Solar Fake) „Proud and strong“ ist man sofort wieder umgeben von fesselnden Melodien und Refrains. Anders ist hingegen die Art der Abmischung der einzelnen musikalischen Elemente geraten. Die Gitarren knallen plötzlich sehr viel direkter, die Drums klingen dreckiger und die elektronischen Komponenten sind deutlich scharfkantiger ausgefallen. Zudem hebt sich die variable und ausdrucksstarke Stimme der Frontlady mehr von der Musik ab und ist geradezu unverschämt nah am Ohr, was der Intensität der Songs sehr zuträglich ist. Das alles spricht für dazugewonnenes Selbstbewusstsein und den Mut zum Experimentieren. So entwickelt sich zum Beispiel „One day“ von einer dunklen Burlesque-Stimmung hin zu einem sinfonisch-hymnischen Rocker, der auch Within Temptation gut stehen würde. Aber auch positive, aufrüttelnde Ansätze wie in „Hope is here“ sind neuerdings möglich, ohne dabei das Drama ganz zu vernachlässigen. Oder man nehme die vielen, unverhofften Wendungen, die Tracks wie „Are you watching me“, „True love is mad“ oder der fette Rausschmeißer „Until the waters run dry“ zu bieten haben - so muss spannender Düster-Rock heutzutage klingen, um sich von der Masse abzuheben! (Torsten Pape)

Label Oblivion/SPV | 29.01.2021 | Homepage www.facebook.com/scarletdornofficial/

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