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Mesh "Looking skyward"

Nach der grandiosen Vorab-Single „Kill your darlings“ erwarteten die Fans den angekündigten Longplayer der Synth-Pop-Briten mit höchster Ungeduld und Ende August war es nun endlich so weit. Bereits die ersten Töne erlösen die ungeduldigen Gemüter und spenden einem erfrischenden Sommerregen gleich Trost und Leben für jedes Fan-Herz. Der Titel „My protector“ passt in diesem Fall perfekt und es baut sich im Verlauf eine fast schon religiöse Stimmung auf. So könnte es ewig weitergehen, aber es wird natürlich anders und das ist gut so, denn mit dem geschmeidigen „Tactile“ und dem nach vorn preschenden „Last one standing“ werden ebenso hochkarätige Kracher gezündet. Mit „The traps we made“ beweist das Duo, dass seine Stärken ebenso im kraftvollen Mid-Tempo-Bereich liegen und das folgende „Kill your darlings“ ist ja seit dem Vorab-Single-Dasein sowieso schon erfolgreich in jedem Ohr verankert. Da kommt die kleine instrumentale Verschnaufpause „Iris“ genau richtig bevor der Hörer in den zweiten Albumteil gelangt. Dieser wird sogleich melodisch-infernalisch vom geradlinigen „Runway“ eingeläutet und man fragt sich unweigerlich, wo denn nur wieder all diese tollen Ohrwürmer herkommen? Die unausweichliche Frage, ob denn heuer gar keine Ballade auf dem Plan steht, wird danach prompt mit dem großgefühligen „Before this world ends“ positiv beantwortet. Seufzend geht es danach mit dem Lied „Two+1“ in den Mathematikunterricht, wobei man Zeuge einer besonders herausragenden Gesangsleistung wird, die zwischen gespenstischen sowie epischen Stimmungen und echtem Gewittergrollen grandios zur Geltung kommt. Mit dem vertrackten „Ride“ wird daraufhin ein schöner Kontrapunkt gesetzt, dem die in den 80ern verwurzelte, relativ minimalistische Ballade „There must be a way“ sowie ein zukunftspoppiger Tanzkracher („The fixer“) folgen. Das letzte Stück „Once surrounded“ ebnet sich mächtig stampfend den Weg nach draußen und lässt den Hörer erschöpft, aber glücklich zurück. Dieses Mesh-Album klingt genau richtig, übertrifft alle Erwartungen und bringt die Band gleichzeitig auf die nächste Stufe ihrer Entwicklung. (Torsten Pape)

Label Dependent | 26.08.2016 | Homepage www.mesh.co.uk

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