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Black Nail Cabaret "Harry me marry me bury me bite me"

Die beiden Ladies Emese 'Emke' Arvai-Illes und Zsofia 'Sophie' Tarr bilden zum einen das 2008 gegründete, ungarische Duo Black Nail Cabaret, zum anderen verkörpern sie eindrucksvoll das samtige Genre des Synth Noir. Angesichts dieser fluffigen Schubladisierung schweift der Geist des Lesers bestimmt recht schnell in schummrige, gleichzeitig aber auch edle Bars und der Klang der zehn Tracks des zweiten Longplayers passt wirklich haargenau zu dieser Assoziation, denn die dunkel wabernden Keyboardmelodien und den teils verrucht anmutenden, dann wieder divenhaftten und nicht selten auch dezent unterkühlten Gesang kann man sich nur zu gut in einer solchen Location vorstellen. Nur beim Imaginieren des Publikums des Etablissements dürften die Phantasien dann doch ein wenig auseinanderdriften. Vielleicht trifft man zunächst auf den Barhockern sitzend noch ein paar Prosecco trinkende Ladies, aber nur ein paar Schritte weiter bevölkern auf einmal auch Fans des gepflegten Female Synth-Pop oder Anhänger der gotisch angehauchten Wave-Klänge den imaginären Club und dessen kleine Tanzfläche. Client, Ladytron, Collide, Marsheaux oder auch Switchblade Symphony wären zudem gezielte Referenzen, die man an dieser Stelle nennen darf und ein Übergang zu den Songs genannter Formationen gestaltet sich in der Paylist des Resident-DJs prompt sehr geschmeidig. Nur in Sachen Hitdichte halten die Budapester Damen noch ein wenig Abstand zu den (noch) bekannteren Namen, was angesichts der hohen atmosphärischen Intensität des Albums und der souveränen Darbietung jedoch kaum negativ zu Buche schlägt. (Torsten Pape)

Label Basic Unit Production | 12.05.2015 | Homepage www.facebook.com/bncband

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