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Diary Of Dreams "Grau im Licht"
Es ist allein schon ein großartiges Erlebnis, wenn das neue DOD-Album kraftstrotzdend über einen hereinbricht und das "Sinferno" eingeleitet wird. Gitarrensalven werden abgeschossen und ein dunkler Koloss entfaltet sich, so dass man sich diesem Ansturm opulenter Dramatik schlicht ergeben muss. Danach empfangen den Hörer leicht verfremdete Bläser-Klänge, die "Endless nights" einläuten und auf dem gesamten Weg begleiten. Die Gitarren treiben weiter an und würden beunruhigen, wenn da nicht der geradezu sanfte Gesang wäre, der beschwörend ins Ohr flüstert, dass man sich vor diesen endlosen Nächten nicht fürchten solle? Natürlich gibt es einen (Wider-)Haken, der da lautet: "Awake when I dream, I tremble and fall, afraid when I sleep and no hope at all" - ein weiteres groß(artig)es DOD-Stück wurde geboren und ist dazu noch ein Hit! In letztere Kategorie darf man übrigens auch das Lied "Ikarus" sowie den Titelsong einordnen und man lehnt sich nicht zu weit aus dem Traum-Fenster, wenn man diesen Kompositionen eine Klassiker-Karriere voraussagt. Aber auch die alarmierende Sounds im Refrain von "Krank" lassen aufhorchen und man vernimmt einen grandiosen Text zwischen Schuld, Untergang, Loslassen und Abschied. So verbergen sich in jedem weiteren Lied Myriaden von fesselnden, mal gleitenden und oft beängstigend schönen Melodien und natürlich sind die gekonnten Wortkonstrukte des Dunkel-Poeten Adrian Hates immer auch einen zweiten und dritten Blick wert. Man ertrinkt in der "Sinnflut" (oder eben auch nicht...), fühlt sich "Schuldig!", kämpft zwischenzeitlich mit dem Heimweh oder hat an der "mitGift" zu tragen. Vielschichtig sind die angebotenen Perspektiven, in deren Betrachtung man sich wunderbar verlieren kann, um am Ende in einem tiefen "Schwarz" zu versinken. (Torsten Pape)
Label Accession Records | VÖ 16.10.2015 | Homepage www.diaryofdreams.de