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Diary Of Dreams "Elegies in darkness"

Elektronische Schritte, ein sich anbahnendes Unwetter, das sich in einem Donnerschlag entlädt und Textzeilen, die sofort mächtig Gänsehaut erzeugen - "Malum" stellt einen grandiosen Opener für das aktuelle DOD-Werk dar und entpuppt sich letztendlich als brachiales Gitarren-Monster, das die Türen in die dunklen Hallen weit aufstößt. In diesen verschmelzen im Folgenden klare, elektronische Strukturen und samtig-jubilierende Tonkaskaden mit zarten Momenten und einer gewohnt majestätischen Melancholie. Dachte man bis dato bei jedem Album, dass der Nachfolger es nur schwer übertreffen oder wenigstens das erreichte Niveau halten könne, so schafften es die Mannen um Adrian Hates immer wieder, dem Traum-Universum neue, brillant schillernde Facetten hinzuzufügen. Auch mit "Elegies in darkness" wird dieses Kunststück erneut vollbracht und eine weitere Stufe zur geradezu brutalen, weil schmerzlich erlebbaren, kraftvollen Schönheit erklommen. Das heimtückisch verspielte "The luxury of insanity", das scharfkantige "Stummkult" oder das melodiöse, flehentliche "Dogs of war" legen von dieser erneuten Weiterentwicklung eindrucksvoll Zeugnis ab und auch der weitere Verlauf hält eine unglaubliche Intensität aufrecht. "A dark embrace" kombiniert Verzweiflung, fast Resignation mit einer unglaublichen Energieexplosion - Last und Verzückung liegen hier dicht beieinander. Für Überraschung sorgt ferner die geradezu future-poppige Leichtigkeit in "Dream of a ghost", wobei Textzeilen wie 'Don't say it's getting better!' oder 'We've wasted so much time' diese umgehend auf ein gewohnt schwarz-buntes Maß relativieren. Mit "Die Gassen der Stadt" wird ein zartes, fabelhaftes und poetisches Ende zelebriert, das für Besitzer der Deluxe-Version des Albums gleichzeitig den Bonusteil einläutet. Die drei weiteren Songs stellen jedoch alles andere als ein bloßes Anhängsel dar. Allein das knackige "Mythology of violence" hätte es bei anderen Bands bestimmt zu Single-Ehren gebracht und führt mit Sicherheit die Tradition fort, dass auch B-Seiten und Extra-Tracks von Diary Of Dreams Beachtung verdienen und gern zu Fan-Favoriten avancieren. Unter dem Strich kann man "Elegies in darkness" attestieren, ein absoluter Höhepunkt im Schaffen der Band zu sein und schon jetzt das Zeug zu einem weiteren Klassiker zu haben. (Torsten Pape)

Label Accession | 14.03.2014 | Homepage www.diaryofdreams.de

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