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V.A. "Higher love (Tribute Compilation to Depeche Mode)"

Depeche Mode sind seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Bands auf diesem Planeten. Dieser Erfolg lässt sich sicherlich auch an den unzähligen Coverversionen resp. Tribute Compilations ablesen, welche den Weg der Basildon Boys säumen. Im Oktober 2023 kommt in dieser langen und beeindruckenden Liste eine weitere Veröffentlichung hinzu. Rein äußerlich kann sie durch ein ansprechendes Artwork sowie einige bekannte Namen punkten und von den enthaltenen 32 Tracks sind viele exklusiv oder zumindest rar. Schon vor dem ersten Ton ist die Neugier somit geweckt und man darf zurecht erwarten, dass stilistisch ein beeindruckend breites Spektrum abgedeckt wird.
Den Anfang machen The Cure mit ihrer von "For the masses" (1998) bekannten Interpretation von "World in my eyes". Natürlich ist es faszinierend, wenn sich ein übergroßer Name an einem anderen versucht, aber die damalige Ausrichtung von Robert Smith & Co. war sicherlich nicht jedermanns Sache. Und so sind wir gleich voll im Thema des Abends, denn alles ist am Ende bekanntermaßen Geschmackssache. Ein prominenter Name kann nämlich genauso gut quer im Magen liegen wie ein unbekannter auf Anhieb überzeugen. Ebenso läuft eine stilistisch sehr ähnliche Ausrichtung der Interpretation immer Gefahr zu nah am Original und damit langweilig zu sein und eine auf dem Papier nur schwer vorstellbare Vermischung der Genres funktioniert hingegen in jeglicher Hinsicht prächtig.
Meine persönlichen Highlights finden sich in allen eben beschriebenen Kategorien. Manchmal braucht es nur einen im Stil von Blixa Bargeld gesprochenen Text wie "Black day" von Gedeon Burkhard, um eine knisternde Stimmung zu erzeugen, mal wird die Begeisterung durch ein fettes Electro-Brett wie von Darkness On Demand ("Behind the wheel") ausgelöst. Im eher traditionellen, aber doch spannend umgesetzten Synth-Arrangement bewegen sich hingegen Tiny Magnetic Pets ("Ghosts again"), Vainerz ("Only when I lose myself"), From Our Lifetime ("Broken"), Leo Lugansky ("Mercy in you"), White Noise TV ("World in my eyes"), Parralox ("Ghosts again"), Leben ("Precious") oder Demokratie ("Oberkorn (It‘s a small town"). Deutlich experimenteller agieren zum Beispiel Gary Wagner ("Bottle living"/Dave Gahan solo), Bad Groovee ("Policy of truth"), Götz Alsmann ("People are people"/ aus dem Jahr 1985!!!) oder Knorkator ("Behind the wheel"). Sogar ganz am Ende der über zweistündigen Zusammenstellung verbergen sich noch absolute Perlen. So darf man die mega entspannte und technisch brillante Version von "A question of lust" (The Singularity) sowie die sehr gefühlvolle Interpretation von "The things you said" (Platronic) auf keinen Fall verpassen.
Alle beteiligten Künstler zu erwähnen würde den Rahmen dieser Rezension sprengen und die Freude am Entdecken weiterer Glanzpunkte mindern. Was alle Acts vereint, ist die Leidenschaft und das Herzblut, welche sie beim Umsetzen ihrer Songs investiert haben. Kein noch so schräger Ton wirkt hier leichtfertig produziert und wenn selbst die schönste Harmonie in manchen Ohren einfach nicht zünden will, ist es eben immer auch eine…. Geschmackssache.
Die Ideengeber/Urheber Mr. Devotee und Wagner & Wagner haben jedenfalls ganze Arbeit geleistet, um dem Hörer/Käufer eine abwechslungsreiche Mischung zu präsentieren und die Verbeugung vor den Idolen ist somit mehr als gelungen. (Torsten Pape)

Label Night Diamond Music | 13.10.2023 | Homepage www.facebook.com/people/Depeche-Mode-Fan-Base-Berlin/100066645664801

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